Die Bruststraffung ist ein operativer Eingriff in der Vollnarkose, bei dem die hängenden Brüste aufgehoben und geformt werden. Die Operation dauert 90 Minuten bis 3 Stunden, Hospitalisation 1 Tag, Rückkehr zur Arbeit ist nach 7-14 Tagen möglich, Sport wird nach etwa 6 Wochen nach dem Eingriff empfohlen. Ödeme und Blutbeulen können vorkommen, nach der Operation wird ein weicher elastischer Brusthalter getragen.
Die Form der weiblichen Brust ist sehr individuell. Die Brust besteht aus einer gut entwickelten Brustdrüse, aus dem Bindegewebe und Fett. Ihre obere Grenze ist nur annähernd zu bestimmen, da die Brustwand in die Brust nur sehr allmählich übergeht. Meist liegt sie ungefähr bei der 3. Rippe. Die untere Grenze liegt im Bereich der Brustumschlagsfalte, meist bei der 6. Rippe. Die Entwicklung der Brüste ist zwischen dem 16-18. Lebensjahr abgeschlossen und ihre Form ändert sich mit dem Alter, während des Menstruationszyklus sowie bei größeren hormonellen Schwankungen (Pubertät, Wechseljahre, Entbindung, Stillzeit).
Bei jungen Frauen befindet sich die Brustwarze mit dem Warzenhof oberhalb der Brustumschlagsfalte, mit dem Alter sinkt sie jedoch unter diese Falte – Ptosis der Brust. Die Bruststraffung wird meist vor dem 18. Lebensjahr nicht durchgeführt, die einzige Ausnahme ist eine schwere gesundheitliche Komplikation. In diesem Fall nimmt an der voroperativen Besprechung auch der Erziehungsberechtigte teil.
Ptosis
Die Ptosis kann durch grösseres Brustgewicht, durch erhebliche Reduzierung des die Brust füllenden Fettpolsters oder durch die Reduktion des Gewebes der Brustdrüse verursacht sein. Wir unterscheiden folgende Ptosis-Stufen:
- Leichte Ptosis: Der Warzenhof mit der Brustwarze befinden sich leicht unter der Brustumschlagsfalte oder auf ihrem Niveau.
- Mittlere Ptosis: Der Warzenhof mit der Brustwarze ist weniger als 3 cm unter die Brustumschlagsfalte gesunken.
- Starke Ptosis: Der Warzenhof mit der Brustwarze ist mehr als 3 cm unter die Brustumschlagsfalte gesunken.
Bruststraffung (Mastopexie)
Eine Bruststraffung oder Mastopexie wird von Frauen verlangt, die erschlaffte Brüste straffen und umformen wollen. Der Eingriff von Brustkorrektur soll helfen, der Brust wieder ein junges Aussehen zu verleihen. Meist wird die Höhe des Warzenhofs mit der Brustwarze korrigiert und die Brustwarze modelliert. Je kleiner die Ptosis der Brust ist, um so weniger muss in die Brustdrüse eingegriffen werden und bei der Bruststraffung wird dann nur der Warzenhof mit der Brustwarze nach oben verlegt.
Da kein Eingriff auf Dauer die Auswirkungen von Schwerkraft und Zeit hinausschieben kann, ist das Ergebnis nicht dauerhaft. Meist wird die Brustkorrektur aus ästhetischen Gründen durchgeführt. Aus medizinischen Gründen wird sie bei markanter Asymmetrie oder nach teilweiser Entfernung der Brustdrüse empfohlen. Die Modellierung ist auch bei der Entfernung von Brustimplantaten erforderlich.
Die Mastopexie kann ausserdem die Grösse des Warzenhofs verkleinern, der meist mit der Brusterschlaffung auch grösser wird. Sinkt bei der Brusterschlaffung auch das Brustvolumen stark, so können in einigen Fällen zur Bruststraffung sowie zur Verbesserung ihrer Form auch Brustimplantate eingesetzt werden.
Sind Sie eine geeignete Kandidatin für eine Bruststraffung?
Eine Bruststraffung kann Ihr Aussehen und Ihr Selbstwertgefühl aufwerten. Beachten Sie jedoch immer, dass es sich um keine nachhaltige Änderung hält und dass die Brust mit der Zeit wieder erschlafft und ihre Form ändert sich.
Die besten Kandidatinnen für eine Bruststraffung sind gesunde, emotional stabile Frauen, die realistisch hinsichtlich dessen sind, was die Bruststraffung zu leisten vermag. Die besten Ergebnisse werden bei Frauen mit kleinen, erschlafften Brüsten erzielt. Es können natürlich Brüste jeder Grösse gestrafft werden, das Ergebnis kann jedoch vom Brustgewicht abhängig sein.
Viele Frauen wünschen sich eine Mastopexie, da durch Schwangerschaft und Stillen ihre Haut erschlafft ist und die Brust weniger Volumen hat. Wenn Sie jedoch weitere Kinder planen, ist es empfehlenswert, die Bruststraffung zu verschieben. Auch wenn sie keine speziellen Risiken für die künftige Schwangerschaft oder Stillzeit bringt, wird die Schwangerschaft Ihre Brüste wieder spannen und das Ergebnis des Eingriffs beeinträchtigen. Auch bei Frauen, bei denen das Risiko eines wiederkehrenden Brustkrebses droht, drohen nach der Bruststraffung Komplikationen, da in der vernarbten Brustdrüse der eventuelle Krankheitsrückfall schwieriger entdeckt wird. Sofern Sie zu den Patientinnen gehören, bei denen nach dem Einsatz eines Implantats Narben im Inneren der Brust oder andere Komplikationen entstanden, ist bei Ihnen die Bruststraffung auch ausgeschlossen.
Während Ihres ersten Besuchs wird Ihnen der Chirurg die Brustkorrektur im Detail erklären, anhand des objektiven Befunds bestimmt er, welche Operations-Technik für Sie am besten ist. Besprechen Sie mit dem Arzt ganz offen Ihre Erwartungen. Er muss auch offen sein und Sie über alle Möglichkeiten, Risiken und Einschränkungen informieren.
Von dem Arzt erhalten Sie Hinweise für die Vorbereitung auf die Operation, samt Informationen zum Essen, Tricken, Rauchen und Einnahme einiger Medikamente mit Azetylsalyzilsäure (wie Acylpyrin, Aspirin, Alnagon, Mironal usw., die die Blutung während und nach der Operation erhöhen können).
Vor der geplanten Bruststraffung dürfen Sie auch keine akute Erkrankung (Virenerkrankung, Erkältung usw.) durchmachen. Informieren Sie Ihren Arzt über jede Erkrankung. Zur problemlosen Heilung sollte auch das Rauchen ausgesetzt werden. Die Heilung könnte sich dadurch komplizieren, da beim Rauchen die Blutversorgung durch Verengung der Blutgefässe beeinträchtigt wird.
Im Rahmen Ihrer Vorbereitungen sollten Sie für Heimreise sowie für Aushilfe in den ersten Tagen nach der Operation sorgen.
Komplikationen der Bruststraffung
Wie bei jeder Operationen ist mit Blutung und Entzündungen zu rechnen. Der häufigste Grund für eine Beunruhigung der Patientin ist eine Änderung der Hautempfindung. Dies ist aber ein natürlicher Zustand nach der Operation, der innerhalb von 6 Monaten korrigiert werden sollte. In diesem Zeitraum werden auch die Narben weich.
Ausnahmsweise kann eine starke Asymmetrie nach der Mastopexie auftreten. Das Absterben der Brustwarzen ist sehr selten und es ist meist durch einen Zug oder Druck in der Narbe verursacht. Bei Frauen, die zur Bildung von Keloiden (ausgeprägte feste Narben) neigen, ist keine kosmetische Operation empfehlenswert. Unangenehm und ästhetisch ungewünscht ist auch die Aufweitung des Warzenhofs. Nach dem Eingriff können auch Blutgerinnsel in den Blutgefässen entstehen. Wir bemühen uns diese Komplikation mit rechtzeitiger Bewegung (langsames Gehen in der Wohnung) vorzubeugen.
Wie lange wird das Ergebnis einer Bruststraffung anhalten?
Ihr Chirurg wird alles daransetzen, die Narbe so unauffällig wie möglich zu machen. Es ist aber dennoch wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass die Narbe nach der Bruststraffung lang und dauerhaft ist. Die Nachhaltigkeit der Ergebnisse variiert in Abhängigkeit von der Grösse (Auswirkungen der Schwerkraft), Schwangerschaft, Alterung und Gewichtsschwankungen.