Eine Glättung von Falten und ein jüngeres Aussehen kann man auch ohne chirurgischen Eingriff und ohne Narben, durch Anwendung von Botox/Dysport (Botulinum Toxin Typ A), erzielen. Anwenden kann man Botox®/Dysport® bei den Stirnfalten, Falten an der Nasenwurzel, Falten an den äußeren Augenwinkeln und bei Halsfalten.
Worin besteht die Faltenbehandlung durch Botulinumtoxin
Das Botulinumtoxin, auch Wurstgift genannt, wird von dem Bakterium Clostridium botulinum produziert. Botox® gehört zu den wirksamsten Giften und ist die Ursache der Erkrankung, die Botulismus genannt wird.
Zuerst wurde Botox® in der Augenheilkunde (zum ersten Mal 1984 bei der Behandlung von Strabismus) und in der Neurologie eingesetzt, erst später wurden seine Wirkungen bei der Glättung mimischer Falten und zur Heilung übermässigen Schwitzens entdeckt. Die in der ästhetischen Medizin verwendete Menge des Toxins ist jedoch 1000mal kleiner, als die toxische Dosis. Es wird Botulinumtoxin Typ A verwendet. Die Wirkung des Wirksstoffes besteht in der Blockierung der Signalübertragung von den Nervenenden auf den Muskel. Der Muskel wird so gleichsam denerviert und in seiner Aktivität eingeschränkt. Dadurch kommt es zur Faltenglättung.
Sind Sie ein geeigneter Kandidat für die Faltenbehandlung durch Botulinumtoxin?
Die Kontraindikation bei der Anwendung von Botulinumtoxin sind Schwangerschaft und Stillzeit. Die Mütter haben in dieser schönen Zeit bestimmt andere Sorgen als eine Faltenbehandlung. Bei Erkrankungen des Nervensystems (z.B. Myasthenia gravis), Allergien gegen einige Bestandteile des Präparats sowie bei Störungen der Blutgerinnung darf Botox nicht angewendet werden. Die Injektionen werden auch nicht bei der Entzündung des zu behandelnden Bereiches angewandt. Der Arzt sollte wissen, welche Medikamente der Patient nimmt. Die Einnahme bestimmter Antibiotika oder Medikamente gegen Herzarrythmie gelten als Kontraindikation für die Behandlung. Das ideale Alter für diese Behandlung ist zwischen 18 und 65 Jahren.
Ablauf der Faltenbehandlung durch Botulinumtoxin
Es handelt sich um eine ambulante Behandlung, die ca. 30 Minuten dauert. Die Botox® Behandlung erfolgt ohne Betäubung (ausnahmsweise kann die behandelte Stelle mit Eis leicht unterkühlt werden). Die Lösung wird mit einer sehr feinen Nadel /sog. Insulin-Nadel/ unter die Haut in den zu behandelnden Bereich gespritzt.
Gibt es Einschränkungen nach der Botox® Behandlung?
Nach der Botox® Behandlung sollte sich die Patientin 4 Stunden lang nicht hinlegen, damit das Botulinumtoxin nicht in den Augenbereich einläuft und das somit das Absenken der Oberlieder verursacht. Ungefähr eine Woche sollte die Patientin auf Kosmetik, Solarium, Massagen u.ä. verzichten. Sie sollte auch mindestens für 12 Stunden auf Reiben und Kratzen der Stelle verzichten. Es wird empfohlen, mindestens eine Woche vor dem Eingriff keinen Alkohol zu trinken. Aspirin oder andere entzündungshemmende Medikamente müssen mindestens eine Woche vor dem Eingriff ausgesetzt werden, damit es nicht zur Bildung von unerwünschten Blutergüssen vorkommt.
Kann es passieren, dass das Präparat unwirksam ist?
Ja, ausnahmsweise kann es passieren. Es gibt mehrere Ursachen dafür. Die Falten können ihre Ursache in verschiedenen anderen Mechanismen haben und nicht alle Ursachen kann man mithilfe von Botox behandeln. Auch eine niedrige Menge von Toxin oder eine schlechte Technik der Anwendung verschlechtert das Ergebnis dieses Eingriffes. Bei diesen Patientinnen können Antikörper vorhanden sein, die in der Vergangenheit durch einen sehr häufigen Einsatz von Botulinumtoxin gebildet wurden. Dann kann ein anderer Botulinumtoxintyp helfen.
Wie lange hält das Ergebnis an?
Das Ergebnis des Eingriffes ist schon nach 3 bis 6 Tagen sichtbar. Die Haut ist deutlich entspannter und die Falten sind weniger tief. Nach 14 Tagen ist das Ergebnis optimal. Die Wirkung hält nach der ersten Botox® Faltenbehandlung ca. 3 Monate, nach der zweiten ungefähr ein halbes Jahr und nach der dritten ungefähr 9-12 Monate. Je länger das Präparat eingesetzt wird, umso länger hält das Ergebnis an. Dennoch sind wir nicht in der Lage, ein Ergebnis zu gewährleisten, das länger als ein Jahr anhält. Der Patient kommt also einmal im Jahr oder er lernt, bestimmte Muskeln nicht zu verwenden, und dadurch verlängert sich der Abstand zwischen den einzelnen Behandlungen. Häufiger als 2mal im Jahr sollte die Botox Behandlung im gleichen Bereich (mit Ausnahme des ersten Jahres) nicht erfolgen. Ist die mimische Falte zu tief und sind die Kollagenfasern hier bereits zerstört, ist keine Glättung zu erwarten, sondern nur eine Reduktion der Falten. Hier kann das Botulinumtoxin mit einem geeigneten Füllmaterial, z.B. mit Kollagen oder Hyaluronsäure kombiniert werden.
Die häufigsten Bereiche der Anwendung im Gesicht
Die Beseitigung von waagerechten Stirnfalten ist ein häufiger Wunsch der Patienten, die fast immer zu einem befriedigenden Ergebnis führt. Für diese Falten ist der Stirnmuskel (Musculus frontalis) verantwortlich, dessen Funktion es ist, sich mit der Stirnhaut und mit den Augenbrauen nach oben zu bewegen. Bei der Applikation von Botulinumtoxin ist es wichtig zu beachten, dass es nicht zur vollständigen Lähmung des Muskels kommt. Das könnte das Absinken der Augenbrauen oder eine starke Veränderung der Mimik verursachen. Deshalb werden mehrere Injektionen mit kleineren Mengen des Toxins benutzt. So kommt es nur zu einer gezielten Schwächung des Muskels.
Ein weiterer oft gefragter Bereich ist die sogenannte Glabellafalte, die erscheint, wenn man ein zorniges Gesicht macht. Diese Falte befindet sich zwischen den Augenbrauen, direkt über die Nase. Sie wird von mehreren Muskeln verursacht, in die die Injektion eingespritzt wird. Der Patient muss bei dem Eingriff ein finsteres Gesicht machen, um genau die Stelle zu bestimmen, wohin das Toxin gespritzt werden muss.
Die dritthäufigste Anwendung ist die Verbesserung von Falten im Augenwinkel. Zu den Ursachen der Entstehung dieser Falten gehören vor allem das Alter und die Wirkung der Sonnenstrahlen. Der Muskel, der in diesem Bereich arbeitet, wird auf Lateinisch Musculus orbicularis oculi genannt, also Augenringmuskel. Sein seitlicher Anteil ist auch das Ziel des Eingriffes. Falls Sie ein Absinken des Oberlides oder ein Schielen der Augen bemerken, wurden anscheinend zu viele Injektionen oder eine zu grosse Dosis des Toxins verwendet. Das seitliche Absinken der Augenbrauen wird durch einen verminderten Muskeltonus verursacht. Der Muskeltonus sinkt mit dem Alter und deshalb können die Muskeln das Gewebe nicht halten. Auch hier kann die Anwendung von Botox helfen.
Im Bereich der Lippen wird Botox® im Bereich der oberen Lippe und beim Absinken der Mundwinkel verwendet. Die Behandlung der Falten an den Oberlippen mit Botox erfordert einen erfahrenen Arzt, weil dieser Ort sehr empfindlich auf eventuelle Lähmung reagiert. Für die Verbesserung dieses Bereiches werden vor allem Kollagen und ähnliche Materialien verwendet. Auf der anderen Seite eignet sich Botox für die Beseitigung von Kinnfalten oder für die Korrektur von einigen kleinen Asymetrien im Gesicht.
Komplikationen
Nach dem Eingriff treten manchmal Kopfschmerzen auf, die meistens 2 Tage dauern. Bei einem sehr kleinen Prozentsatz der Patienten kann es zu einem Absinken der Augenlider kommen, das nach ca. drei Wochen wieder verschwindet. Seltene Komplikationen sind Symptome wie bei einer Grippe, Hautrötungen, Einblutungen an den Injektionsstellen, Übelkeit, Augentics, Schielen der Augen oder ein verschlechtertes Sehvermögen, sowie eine Muskelschwäche.