Das Fadenlifting ist eine minimalinvasive Methode der Hautstraffung, die vor allem im Gesichtsbereich zum Einsatz kommt. Durch das Einbringen von selbstauflösenden Fäden unter die Haut werden die erschlafften Gesichtszüge angehoben. Die Fäden verfügen über winzige Widerhaken, die ein Verrutschen verhindern. Der behandelnde Arzt plant den Verlauf der Fäden präzise, um in jedem individuellen Fall genau das gewünschte Lifting-Ergebnis zu erzielen.
Die Behandlung erfordert keinen operativen Eingriff und ist somit nahezu narbenfrei. Auch die Erholungszeit ist deutlich kürzer als bei einem operativen Facelift. Die biokompatiblen Fäden werden mit der Zeit vollständig abgebaut. Zugleich regt das verwendete Material den Körper zur Neubildung von Kollagen an. Dadurch entsteht ein natürliches Stützgerüst, das den straffenden Effekt für 1 bis 3 Jahre erhält.
Je nach Einsatzgebiet stehen verschiedene Arten von Fäden zur Verfügung. Sie können sich in Fadenstärke und Ausführung unterscheiden. Zunächst gibt es glatte Fäden, gedrehte oder gedoppelte Fäden. Genauso lässt sich mit Fäden arbeiten, welche mit kleinen Widerhäkchen versehen sind. So steht für jedes individuelle Behandlungsziel eine bestimmte Art von Faden zur Verfügung – je nachdem, ob der Faden durch Anheben des Gewebes einen Straffungseffekt erzielen soll oder vorrangig dazu dient, einen Verjüngungseffekt durch Kollagenneubildung zu bewirken
Vorteile des Fadenliftings:
- Minimalinvasives Verfahren – es ist keine Operation unter Vollnarkose notwendig
- Es entstehen keine sichtbaren Narben.
- Man sieht bereits kurz nach der Behandlung ein Ergebnis (Haut ist sofort gestrafft)
- Durch das verwendete Fadenmaterial wird die Produktion von Kollagen angeregt und die Haut nachhaltig verjüngt.
- Die Haltbarkeit des Ergebnisses ist länger als bei minimalinvasiven Faltenunterspritzungen.
- Die Ausfallzeit nach der Behandlung ist sehr kurz – anders als bei einem operativen Facelifting
Nachteile des Fadenliftings:
- Bei zu weit fortgeschrittener Hautalterung bzw. Erschlaffung der Haut und bei zu hoher Hautdicke kann das Fadenlfiting kein zufriedenstellendes Ergebnis liefern
- Fäden, die zu oberflächlich gesetzt wurden, können mehrere Tage sichtbar sein
Einige Tage nach dem Eingriff sollten keine zu ausgeprägten mimischen Gesichtbewegungen erfolgen – dies schränkt im Alltag möglicherweise ein.
Das Fadenlifting ist grundsätzlich für jeden Patienten jüngeren und mittleren Alters geeignet. Die heute verwendeten Fäden sind biokompatibel und werden in der Regel gut vertragen. Auch für Personen fortgeschrittenen Alters ist das Fadenlifting eine sinnvolle Alternative zum operativen Facelifting. Die Behandlung erfolgt ohne Vollnarkose und den damit verbundenen Risiken.
Im Gegensatz zum klassischen Lifting werden beim Fadenlifting allerdings keine überschüssigen Hautpartien entfernt. Wenn die Haut bereits so stark erschlafft ist, dass sich ein ausgeprägter Hautüberschuss gebildet hat, ist in der Regel ein chirurgischer Eingriff erforderlich.
Daneben sollten – wie bei vielen Eingriffen auch – bestimmte Krankheiten nicht vorliegen. Autoimmunerkrankungen, Hämophilie oder entzündliche Hauterkrankungen etwa gelten als Kontraindikationen für ein Fadenlifting. Auch sollte zumindest ein eingehendes Gespräch mit dem Arzt stattfinden, wenn eine Neigung zu hypertrophen Narbenbildung oder Keloiden besteht – das Ergebnis könnte ansonsten unbefriedigend ausfallen.
Auch eine Schwangerschaft und die anschliessende Stillzeit gelten als Ausschlusskriterium für das Fadenlifting. Zudem sind Allergien gegen die verwendeten Materialien der Fäden vorher abzuklären. Auch Akne oder Herpes im Behandlungsbereich können gegen ein Fadenlifting sprechen.