Die plastische Ohrenkorrektur eignet sich bei der unerwünschten Stellung der Ohren, der Ohrengröße oder der Form von Ohrmuscheln. Sie wird in der Lokalanästhesie oder in der Vollnarkose durchgeführt. Bei Kindern am besten im Alter von 5-10 Jahre.
Was ist eine Ohrenkorrektur – Otopexie?
Bei der Ohrenkorrektur bemühen wir uns die Ohren in möglichst natürliche Formen zu modellieren. Gleichzeitig werden die Höhe, die Breite sowie die Neigung der Ohrmuscheln korrigiert. Am häufigsten werden Abweichungen von der normalen Ohrmuschelposition korrigiert. Die Formabweichungen oder Deformitäten können sowohl angeboren, als auch nachträglich erworben sein (als Ergebnis von Verletzungen, vorherigen Operationen usw.). Am häufigsten werden abstehende Ohren angelegt, wobei sich zudem Korrekturen an deren Form und Grösse vornehmen lassen.
Die Entwicklung der Ohren ist bereits bei vierjährigen Kindern abgeschlossen. Es ist empfehlenswert, die Ohrenkorrektur möglichst früh machen zu lassen, damit das Kind weniger Hänseleien und Spott von anderen Kindern ertragen muss. Die Ohrenkorrektur lässt sich natürlich auch bei Erwachsenen durchführen. Die Nervenendungen in der Ohrmuschel entwickeln sich, was eine höhere Schmerzempfindlichkeit bei Erwachsenen bedingt.
Auch eine unproportionierte Grösse der Ohrmuschel, bzw. ihrer Teile (z.B. zu grosse Ohrläppchen), kann chirurgisch behandelt werden, sowie auch gespreizte Ohrmuscheln oder Ohrmuscheln mit grossen Falten. Nach einer Ohrenkorrektur bleiben, wie nach anderen Operationen auch, dauerhafte Narben, wobei sich der Chirurg bemüht, sie so gut wie möglich zu verbergen, z.B. wird die Narbe nach der Anlegung der Ohrmuscheln hinter der Ohrmuschel verborgen.
Sind Sie ein geeigneter Kandidat für eine Ohrenkorrektur?
Beim ersten Besuch bewertet Ihr Arzt den Zustand Ihres Kindes bzw. Ihren Zustand, wenn Sie selbst sich der Ohrenkorrektur unterziehen, und empfiehlt die beste Vorgehensweise. Der Eingriff kann jederzeit ausgeführt werden. Sprechen Sie mit dem Arzt offen über Ihre Ziele und Erwartungen. Der Chirurg erklärt Ihnen den Operationsverlauf, die Betäubungsart, die er verwendet, sowie Risiken und Kosten im Zusammenhang mit der Ohrenkorrektur. Zögern Sie nicht, dem Arzt Fragen zu stellen, vor allem solche, die Ihre Erwartungen und das Ergebnis betreffen.
Die meisten Chirurgen empfehlen, darauf zu achten, wie Kinder mit dem Handicap der „Segelohren“ umgehen. Bestehen Sie nicht auf einer Ohrenkorrektur, sofern Ihr Kind selbst keine Änderung will. Kinder, die sich ihres Handicaps bewusst sind, arbeiten in der Regel besser mit und freuen sich über das Ergebnis.
Ablauf einer Ohrenkorrektur
In Abhängigkeit von den Präferenzen des Arztes, aber auch des Patienten, erfolgt die Ohrenkorrektur entweder unter Vollnarkose (v.a. bei kleinen Kindern) oder unter örtlicher Betäubung, was am häufigsten zur Anwendung kommt. Bei der Vollnarkose ist es wichtig, ungefähr sechs Stunden vor der Ohrenkorrektur nichts mehr zu essen, zu trinken und zu rauchen. Ausserdem bleiben die Patienten nach einer Vollnarkose über Nacht im Krankenhaus.
In den meisten Fällen erfolgt eine Ohrenkorrektur unter örtlicher Betäubung, wobei die Ohrmuscheln und die unmittelbare Umgebung betäubt werden. Während der Operation sind Sie bei Bewusstsein, werden aber keinen Schmerz empfinden.
Eine gewöhnliche Ohrenkorrektur dauert im Schnitt ungefähr eine Stunde. Bei komplizierteren Eingriffen (z.B. Behebung von Deformitäten) kann allerdings der Eingriff auch wesentlich länger dauern. Bei der am häufigsten durchgeführten Ohrenkorrektur, der Anlegung der Ohrmuschel, wird der Schnitt in der Falte hinter der Ohrmuschel geführt. Die verbleibende Narbe ist sehr unauffällig und vor Blicken geschützt.
Nach der Ohrenkorrektur
Der Kopf des Patienten wird direkt nach der Ohrenkorrektur mit einer elastischen Bandage umwickelt, unter die Watte gelegt wird. Manchmal wird auch ein spezieller, elastischer Überzug verwendet. Die Ohren können innerhalb der ersten Tage nach der Ohrenkorrektur ziemlich schmerzen (vor allem bei Erwachsenen), was aber durch Medikamente, die Ihnen der Arzt verschreibt, gedämpft werden kann. Es ist auch normal, dass die Ohren geschwollen sind. Die Schwellung kann auch einseitig vorkommen und das Ohr sollte innerhalb von zwei Wochen abschwellen. Die Bandage kann nach mehreren Tagen durch einen feineren Verband, ähnlich einem Stirnband, oder durch den bereits erwähnten elastischen Überzug ersetzt werden. Halten Sie sich auf jeden Fall an die Empfehlungen des Chirurgen zum Tragen dieser Verbände, vor allem nachts. In der ersten Woche nach der Operation ist es empfehlenswert, auf dem Rücken zu schlafen.
Falls nicht-resorbierbare Nähte verwendet wurden, werden sie meist nach zehn bis vierzehn Tagen entfernt. Nach der Entfernung der Bandage sollten Sie Aktivitäten vermeiden, bei denen es zu einer Verbiegung der Ohren kommen kann. Die meisten Erwachsenen können eine Woche nach der Ohrenkorrektur wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Dasselbe gilt für die Rückkehr der Kinder in die Schule, wobei sie allerdings 1 – 2 Wochen vom Sportunterricht befreit werden sollten.
Der Effekt der Ohrenkorrektur ist dauerhaft und sofern Sie mit dem Ergebnis nach der Operation zufrieden sind, droht Ihnen keine Nachoperation. Leider ist ähnlich wie bei allen ästhetischen Eingriffen nie 100% Zufriedenheit mit dem Ergebnis gewährleistet, daher werden Nachoperationen durchgeführt, die aus den gleichen Schnitten geführt werden können. Eine Nachoperation sollte erst nach 6 und besser noch nach 12 Monaten erfolgen. Falls nur ein Ohr absteht, erfolgt trotzdem sehr oft eine Korrektur beider Ohrmuscheln, damit die Symmetrie bewahrt wird.
Sie dürfen 2 Wochen lang nicht die Haare waschen, oder Sie können sich die Haare auf der Klinik beim Verbandwechsel waschen lassen. Es ist wichtig, dass Sie selbst den Verband nicht wegnehmen oder anfeuchten, da dies zur Infektionen führen könnte.
Komplikationen der Ohrenkorrektur
Die Schmerzen der operierten Stelle werden besser durch Kinder ertragen, daher wird die Ohrenkorrektur im Kindesalter empfohlen. Bei Erwachsenen ist das Ohr mit Nerven besser versorgt und schmerzt daher mehr. Der Schmerz wird durch Schmerzmittel gemildert. Die Blutung als Komplikation ist etwas häufiger bei Eingriffen zur Ohrmodellierung als bei der Korrektur abstehender Ohren und ist auch bei Nachoperationen grösser. Die postoperative Infektion ist weniger häufig als bei anderen Operationen. Meist handelt es sich um lokale Infektionen in der Nahtumgebung. Ist die Infektion im Knorpel, so ist sie mit Antibiotika zu behandeln.
Zu den schwierigsten Komplikationen gehört das Absterben der Haut oberhalb des Knorpels (häufiger bei Rauchern, bei denen sich die Gefäße verengen). Auch kommen hypertrophische Narben (Gewebevermehrung) oder Keloide auf der Rückseite des Ohrs vor. Diese Komplikation äussert sich durch bullöse Gebilden hinter den Ohren. Heutzutage werden reizlose Materialien verwendet und daher sind diese Komplikationen nur selten. Zur Therapie werden Kortikoide verabreicht und anschliessend das Gebilde ausgeschnitten und hinter das Ohr Haut transplantiert. Auch bei dieser Therapie kann kein 100% Ergebnis gewährleistet werden, da sich die Gewebevermehrung in den Narben auch hier wiederholen kann. In einigen Fällen kommt es auch zu postoperativen Deformitäten, die durch eine Nachoperation behandelt werden.
Wie lange hält das Ergebnis an?
Das Ergebnis ist in der Regel nachhaltig. Falls Sie realistisch in Ihren Erwartungen sind und Ihre Situation mit Abstand betrachten, werden Sie mit dem Operationsergebnis zufrieden sein. Es ist wichtig, mit Ihrem Chirurgen offen über die Möglichkeiten und Ergebnisse zu diskutieren, die Ihnen die Ohrenkorrektur bringen kann.